Schletter bringt Montageadapter für Tesla auf den Markt
Tesla-Fahrer können ab sofort direkt während der Fahrt Sonne tanken: Der weltweit tätige Solarmontage-Hersteller Schletter hat einen Spezialadapter entwickelt, mit dem marktgängige Photovoltaik-Module auf den Tesla-Modellen S, 3, X und Y installiert werden können. Eine Cybertruck-Version soll in Kürze in den USA folgen. Der neue Adapter „Schletter SunDrive“ macht die Welt handelsüblicher PV-Module erstmals kompatibel mit einem Elektrofahrzeug.
„Eine günstige und skalierbare Lösung, mit der Elektrofahrzeuge direkt Sonnenenergie tanken, kann der Elektromobilität zum entscheidenden Durchbruch verhelfen“, betont Dr. Günter Gear-Loose, leitender Entwicklungsingenieur bei Schletter. „Genau das ist unser Ziel mit unserem neuen Adapter Schletter SunDrive.“ Bei der Entwicklung legten die Schletter-Ingenieure großen Wert auf Aerodynamik und Ästhetik. So ist die Montage für rahmenlose PV-Module optimiert, die mit ihrer geringen Bauhöhe einen exzellenten cW-Wert aufweisen und deren puristischen Linien gut zum Fahrzeugdesign passen. "Mit einem rahmenlosen, monokristallinen Modul auf dem Dach wird jeder Tesla noch mehr zum Blickfang", ergänzt Gear-Loose.
Durch die leicht keilförmige Ausrichtung, wirkt das Modul zudem wie ein Spoiler und erzeugt bei höheren Geschwindigkeiten Anpressdruck auf die Straße. Schletter hat seinen SunDrive-Adapter bereits zum Patent angemeldet. Die Idee, Elektrofahrzeuge direkt mit Solarstrom zu laden, ist nicht neu. Mehrere Hersteller experimentieren bereits seit einigen Jahren mit entsprechenden Konzepten. Allerdings kommt die Technik bislang nicht im Markt an. Das Problem: Die Integration von Photovoltaik-Zellen in die Außenhaut von Fahrzeugen ist nur mit aufwändigen und teuren Spezialanfertigungen möglich. „Wir gehen bewusst einen anderen Weg“, unterstreicht Gear-Loose. „Wir bringen mit einem einfachen Adapter bewährte Solartechnik auf‘s Autodach, die bereits seit Jahren am Markt erfolgreich ist – und das zu einem unschlagbar günstigen Preis.“ Schletter will sein Tesla-Conversion-Kit für 189,99 Euro anbieten (169,99 Euro für ADAC-Mitglieder).
Die Montage ist kompatibel mit dem aerodynamisch geformten Tesla-Dachträger für alle Modelle. Sie besteht aus vier konsequent auf Aerodynamik getrimmten SunDrive Adaptern sowie vier Schletter Universal-Modulklemmen Rapid. Der Adapter wird werkzeuglos in die Modulklemme eingeklickt und dann mit einem Schnappverschluss an der Traverse des Dachträgers befestigt. Eine mitgelieferte Schablone hilft dabei, den je nach Modulgröße passenden Abstand zu finden. Anschließend wird das Modul mit den Modulklemmen fest verschraubt (Anzugsdrehmoment 10 Nm). Montiert werden können alle gängigen Standard-Module in den Abmessungen 2172 x 1303 mm. Dies entspricht fast 3 Quadratmetern Modulfläche. Ein Modul neuester Bauart mit über 600 kWp erzeugt an einem sonnigen Tag zwischen 0,5 und 1,7 kWh Strom. Bei der Wahl eines bifazialen Moduls in Verbindung mit einer weißen Fahrzeuglackierung lässt sich der Ertrag noch um bis zu 15 Prozent steigern. „Dies bringt deutlich mehr Reichweite und schont Umwelt und Geldbeutel“, so Gear-Loose. Die Kabelführung erfolgt durch dezente, aufgeklebte Kabelkanäle mit einer Bauhöhe von nur 6 Millimetern über die C-Säule in den Kofferraum. Bohrungen in die Fahrzeug-Außenhaut sind damit nicht notwendig. Die Kabelkanäle sind Bestandteil des Tesla-Conversion-Kits und in allen gängigen Fahrzeugfarben erhältlich.
Schletter will seinen neuen SunDrive-Adapter auch für andere Hersteller von Elektrofahrzeugen anbieten. „Technologieoffenheit ist uns wichtig. Wir wollen nicht einzelne Hersteller, sondern die Automobilbranche insgesamt mit der Photovoltaik-Welt kompatibel machen“, hebt Schletter-Entwickler Gear-Loose hervor. So arbeiten die Schletter-Ingenieure bereits an Adaptern für offene und geschlossene Dachreling-Systeme aller bekannten Hersteller. Erste Windkanaltests haben gezeigt, dass diese Lösung sogar aerodynamisch vorteilhafter ist als bei einem Dachträger.
Für den Anfang wird Schletter den neuen SunDrive Adapter im Rahmen eines Testverkaufs exklusiv am 1. April anbieten. "Wenn die entsprechende Nachfrage da ist, werden wir über eine ernsthafte Markteinführung nachdenken", sagt April Fool, Global Head of Horsing Around bei Schletter. "Mal sehen."
"Teure und zu komplexe Lösungen stehen einem echten Fortschritt oft im Weg. Deshalb haben wir mit unserem neuen Schletter SunDrive einen radikal einfachen Ansatz verfolgt: Wir haben bestehende, technisch ausgereifte PV-Technologie genommen und sie mit einem Tesla kompatibel gemacht. Dazu war nur ein einfacher Adapter nötig."
Dr. Günter Geear-Loose, leitender Entwicklungsingenieur bei Schletter